Freitag, 20. September 2013

Von Elefanten, Schwebebahnen und Eiffeltürmen

Seit Dienstag sitze ich zu Hause, verbrauche zahlreiche Taschentücher und verbreite Viren. Ich bin dafür die Grippe endgültig abzuschaffen. Die braucht kein Mensch.Immerhin habe ich gerade genügend Zeit mich zu langweilen.
Rausgehen und Bilder für den Blog machen, geht ja nicht, also schaue ich bei Euren Blogs nach, was ihr so macht und lasse mich inspirieren.

Beagle Tibi besucht zum Beispiel gerade Paris. Guggst du hier: beagle-tibis-leben-fotos-u-gesch.blogspot.de

Zu Paris fiel mir ein, dass ich auch schon mal dort war. Und eine kleine Geschichte zum Eiffelturm kenne ich auch. Und weil das hier ja ein Blog zum Thema Natur ist, und es hauptsächlich um Elefanten geht,  passt die Geschichte auch hier rein.


Der Eiffelturm, nicht 1948, sondern 1983. Von mir geknipst, aber ohne Elefant und ohne Zirkus


1948 hatte der Circus Bouglione sein Zelt direkt unter dem Eiffelturm aufgebaut.
Ich war ja, wie erwähnt auch schon mal dort, allerdings ohne Zelt, kann Euch aber versichern, dass so ein Zelt locker darunter passt.
Eine der Attraktionen des Circus Bouglione war ein Elefant dessen Namen ich nicht kenne, von dem ich aber weiß, dass er mit seinen 85 Jahren der älteste Elefant der Welt gewesen sein soll.
Menschen machen ja sehr häufig komische Sachen mit Elefanten. Ich erinnere hier mal kurz an die Elefantenkuh Tuffi, die zu Werbezwecken in die Wuppertaler Schwebebahn gestopft wurde.
Tuffi, beim Zirkus Althoff beschäftigt,  wurde das nach der Abfahrt allerdings zu viel, sie rannte durch den Triebwagen durchbrach eine Seitenwand und plumpste in die Wupper.
Es waren zwar dutzende Fotografen anwesend, aus Panik drückte aber niemand auf den Auslöser. Deshalb gibt es vom Tuffi-Sprung nur eine schlechte Fotomontage. Und die Milchwerke Köln-Wuppertal verkauften ihre Produkte fortan unter dem Namen Tuffi.
Auch der Herr Bouglione, um auf den Eiffelturm zurückzukommen, hatte so eine merkwürdige Idee und verfrachtete, schon zwei Jahre vor Tuffi, seinen uralten Elefanten auf die erste Plattform  des Turms.
Dabei ging alles glatt, weshalb sich im Gegensatz zu Tuffi auch niemand an den Namen des Elefanten erinnert.
Dafür dürfte er seit Errichtung des Turms der bis heute schwerste Besucher des Eiffelturms gewesen sein.
Den Circus Bouglione in Paris gibt es heute noch und Elefanten hat er auch noch. Werbung zahlt sich eben manchmal aus.

Elefant, keine 85 Jahre alt, war weder in der Schwebebahn noch auf dem Eiffelturm,
sondern nur in Duisburg im Zoo.

So, und nun besucht auch mal Tibis Seite und schaut Euch Paris an!

Samstag, 14. September 2013

MPONNE, Teil 4

Morgens gibt es erst mal Frühstück, diesmal mit Kaffee. Unser Zeltnachbar hatte Mitleid mit mir und eine Kanne für uns gekocht (dafür habe ich ihn am Abend eine Wurst gegrillt.).
Anschließend geht es wieder zum Strand. Ich will mein Glück noch mal bei den dortigen Möwen versuchen. Kann schließlich nicht angehen, dass sie sich der Dokumentation durch Flucht entziehen. 
Bini hat die Idee, dass wir sie mit dem restlichen Brötchen anfüttern.
Also gehe ich mit der Kamera in die Brandung um mich nach der altbewährten Gänsemethode in den Schwarm einsickern zu lassen und Bini wirft mit Brot um sich.


Gespannte Erwartung bei den Teilnehmern. Gibt es etwa Futter?



Das erste Stück fliegt und schon geht es los.


Ich bin jetzt mitten drin,statt nur dabei, kann aber in der heißen Schlacht am kalten Buffet nicht mehr ordentlich fotografieren.





Die Schlacht ist geschlagen. Ein kurzes Abwarten....



...und die Teilnehmer reisen wieder ab. Die einen schwimmend...


...die anderen fliegend...


...und einige zu Fuß.


Die viel kleinere Lachmöwe hat eingesehen, dass sie gegen die Silbermöwen keine Chance hat und sich das ganze von oben angeschaut.


Die Möwen sind satt und ich habe einen nassen Hintern. Nach einer kurzen Einlage mit Muscheln sammeln und Haifischzähne suchen, geht es wieder nach Breskens.
Es gibt Kibbeling (das sind panierte und frittierte Dorschstücke) und Knusper-Riesen-Shrimps.
Auf einen der Hausdächer kann ich eine Herings- oder eine Mantelmöwe sehen (kann ich aus der Entfernung nicht eindeutig bestimmen). Die kommt aber gar nicht erst in Fotoreichweite.
Am Nachmittag geht es zurück zum Strand. Ich habe immer noch keinen Haifischzahn. Ein Rettungschwimmer erzählt uns dann, dass die Suche keinen Zweck hat, Es wurde tonnenweise neuer Sand angeschüttet und die Zähne liegen tief darunter begraben. Pech gehabt.
Also geht Bini sonnenbaden und ich Schiffe knipsen.

Abends wird noch einmal gegrillt und dann ab ins Feldbett. Für mich ist die Nacht um 02:15 Uhr endgültig zu Ende (siehe Feldbetttest) und ich gehe Nachtwandern (im Regen). Die Aussicht vom Deich auf die vorbeifahrenden Schiffe ist trotzdem ganz nett.
Morgens packen wir dann ein. das Wetter ist nicht so toll. Vom Meer ziehen richtig übel aussehende Regenwolken heran.
Als ich den Müll wegbringe landet auf der Straßenlampe über mir noch eine Möwe und schaut mir zu.
Eine Heringsmöwe. Die Kamera liegt natürlich schon im Auto. Als schnell zurück. Die Möwe ist noch da als ich zurück komme. Ich ahne schon, dass sie in dem Moment abhaut, wenn ich die Kamera anlege. Aber nein, sie bleibt sitzen. Ich fasse es nicht.

Also hier die einzige Heringsmöwe der Tour:



Dann geht es ab nach Hause. Diesmal ohne Stau. Zu  Hause muss ich noch die Fundstücke reinigen und auswerten. Aber damit lass ich mir erst mal ein wenig Zeit.

Vielen Dank dass ihr so lange durchgehalten und mitgelesen habt.



Freitag, 13. September 2013

MPONNE, Teil 3

Nach dem Mittagsessen gibt es noch ein mal Silbermöwe. Ein wenig vermisse ich dort die Heringsmöwen und die Mantelmöwen.



Dann verschwinde ich im örtlichen Fischereimuseum und Bini bleibt im Hafen Möwen gucken. Die Fischerei kommt im Museum meiner Meinung nach ein wenig zu kurz. das Museum ähnelt mehr einen Naturkundemuseum. Zu sehen sind u.a. Mammutknochen und Stoßzähne, präparierte Meerestiere und eine der größten Sammlung ausgestopfter Vögel, die ich je gesehen habe. Die in Groede und Breskens zu findenden Haifischzähne gibt es dort auch.

Der Kumpel hier guckt ein wenig skeptisch, braucht als Museumshummer aber keine Angst vor dem Kochtopf zu haben.


Ich unterhalte mich noch ein wenig mit dem Museumsbetreiber, der mich einlädt noch einen Film über die Fischerei zu schauen. Durch ein Fenster kann ich aber sehen, dass es draussen regnet, also verabschiede ich mich schnell und hole Bini im Hafen ab.
Dabei sehen wir noch einen Schwarm Steinwälzer. Diese Schnepfen sind sehr aktiv, suchen nach Futter und lassen mich nicht sehr nah rankommen.





Noch schnell eine Silbermöwe, die sich vor der Kamera in Pose wirft, abgelichtet und dann geht es zurück ins Basiscamp.
Am Abend werfe ich den Grill an und ich versuche mich als BBQ-Master. Es gibt Wurst, Chili-Steaks und Hackbraten im Speckmantel (ich weiß, ich bin ein Vielfraß!).
Die Nacht ist dann etwas unbequemer als die erste Übernachtung (siehe Feldbetttest).

Den Schluss gibt es dann Morgen!

Mittwoch, 11. September 2013

MPONNE, Teil 2

Nach einer relativ ruhigen Nacht, im Zelt hört man sogar wie die Kaninchen draußen das Gras fressen, gibt es erst mal ausgiebig Frühstück ohne Kaffee. Den kann man nämlich auf dem Campingplatz nur in Pulverform kriegen und wir haben keinen Kocher dabei. Zum Wachwerden gibt es dann eben einen Energy-Drink.
Danach geht es dann direkt zum Strand. Morgens um 09:00 Uhr ist die Welt da noch in Ordnung und der Strand leer.



Es ist gerade Ebbe, bei Flut stehen die Pfosten vollständig unter Wasser. Und in den kleinen Kanälen, die sich im Sand bilden, können wir jede Menge Meeresgetier finden.



Aber darüber berichte ich zum Schluss.
Erst sind die Möwen dran. Die sind am Frühstücken, können uns wohl nicht leiden und hauen ab als wir kommen.



Richtig nah lassen sie uns nicht rankommen.
Die junge Silbermöwe zeigt mir nur die kalte Schulter.


Und ihre etwas ältere Schwester zeigt mir sogar recht deutlich, was sie von mir hält.


Auch die Lachmöwe geht mal lieber als ich komme.


An der Joggerin stören sie sich allerdings gar nicht.


Also Zeit für einen Stellungswechsel und ich will auch endlich einen Kaffee. Es geht in den nahegelegenen Hafen von Breskens. Da bekomme ich meinen Kaffee und ein paar Calamaris mit Fritten.
Und die Möwen spielen auch endlich mit.

Eine junge Silbermöwe.



Und eine erwachsene Silbermöwe.





Für heute breche ich jetzt erst mal ab. Morgen geht es dann mit Teil 3 weiter.

Dienstag, 10. September 2013

1. MPONNE


...oder auch wie schon angekündigt der Bericht über meine 1. Meersbiologische-Paläonthologische-Ornithologische-Niederländische Nordseeküsten-Expedition (nehmt mich bloß nicht ernst!).

Bini sagt dazu Campingurlaub in Holland (geht zur Not auch).
Nur am Strand liegen ist mir allerdings zu doof, deshalb habe ich mir einiges vorgenommen.

1. Ich sammle die Hinterlassenschaften allerlei Meeresgetiers ein, also Muscheln, Schnecken, Seeigel und was sich sonst noch am Strand findet.

2. Am Strand von Groede kann man fossile Haifischzähne sammeln, die 2-25 Millionen Jahre alt sind.

3. Ich will Seevögel, insbesondere Möwen fotografieren.

Natürlich will ich auch das neue Zelt ausprobieren.
Basiscamp war der Campingplatz "Strandcamping Groede" (sehr zu empfehlen). Nur über den Deich und schon ist man am Strand.
Die Wegbeschreibung ist schön einfach: Auf die A 40 Richtung Venlo, hinter der Grenze immer geradeaus (E 34), quer durch Belgien, dann auf die N456 wechseln, da drauf bleiben und irgendwann nach links auf die N61 abbiegen und den Schildern nach Groede folgen. Der Campingplatz ist ausgeschildert. Da braucht man doch keine Karte!


Und los geht’s. Die erste Pause ist kurz hinter Venlo. Die erste Möwe hat mich auch schon gesichtet und warnt die anderen. Natürlich versucht sie sich zu verstecken. Nutzt aber nichts. Die erste Lachmöwe ist im Kasten.



Mit gefüllten Magen (nein nicht mit der Möwe, sondern mit Pommes und Burger) geht es weiter Richtung Antwerpen. Im Antwerpener Ring ist Stau. Wir hängen zwischen LKW fest und ich übersehe irgendwo ein Schild. Irgendwann stelle ich fest, dass wir nicht mehr auf der E34 sind. Also schnell mal eine Karte kaufen.
Die gibt es nur für das gesamte Benelux-Gebiet. Der Maßstab ist natürlich zu groß. Also erst Mal zurück Richtung Antwerpen. Am nächsten Rastplatz kaufen wir eine genauere Karte und treffen einen netten Holländer, der in Aachen lebt. Der weiß zwar auch nicht genau, wo wir jetzt sind, schaut aber für uns auf sein Navi.
Der weitere Weg ist wieder einfach. Die nächste Abfahrt runter über die Durchgangsstraße durch Sint Niklaas hindurch bis zur E 34, weiter wie geplant.
Klang einfach, war aber nicht so. Die Durchgangsstraße sah nur auf der Karte nach einer aus.
Wir landen in der Innenstadt, natürlich Stau, wuseln uns durch und kommen irgendwo hinter der Stadt wieder raus.
Schönes Städtchen übrigens, dieses Sint Niklaas.
Die Karte hilft uns dann weiter und wir finden doch noch die E34. Die ganze Kurverei hat uns jetzt 4 Stunden Zeit gekostet und langsam wird die Zeit knapp. Zum Glück verfahren wir uns jetzt nicht mehr und erreichen um 19:00 Uhr den Campingplatz.
Das Zelt aufbauen dauert dann noch mal etwas länger als geplant, ist schließlich das erste Mal, und als die Bude steht ist es schon dunkel.
Der erste Expeditiontag ist damit schon mal erledigt. Die verlorene Zeit hängen wir aber einfach hinten dran und bleiben einen Tag länger als geplant.
Hier mal ein Bild von "Camp Bini" am nächsten Morgen um 08:00 Uhr.


Morgen geht es dann mit der Fortsetzung weiter.

Montag, 9. September 2013

Die Sache mit dem Feldbett

...oder auch "Der Feldbetttest".
Der sollte eigentlich erst in ein paar Tagen als Bestandteil meines aktuellen Reiseberichtes kommen, aber ich löse ihn jetzt heraus und bringe ihn jetzt schon. dann habe ich nämlich noch Zeit in Ruhe meine Bilder zu bearbeiten und berichte dann über meine 1. Meersbiologische-Paläonthologische-Ornithologische-Niederländische Nordseeküsten-Expedition, ab jetzt nur noch MPONNE genannt
Aber jetzt erst mal zum Feldbett.
Alles fing damit an, dass ich für die Brandenburgtour (hab ich hier schon drüber berichtet) eine Unterlage zum Schlafen brauchte.
Luftmatratzen haben ja den Nachteil, dass sie nachts so etwa um 02:45 Uhr an Luftmangel leiden und aufgepumpt werden wollen (zumindest bei mir) und dass dann im Dunkeln die Pumpe nicht gefunden wird (siehe Murphys Gesetz).
Also brauchte ich eine Liege oder ein Feldbett und das ganz kurzfristig, weil mir ja erst am Tag vor der Tour einfällt, dass ich so etwas nicht im Bestand habe.
Die Fahrt zu meinen Lieblingssportgeschäft verläuft dann auch gleich negativ. Die Campingliegen sind ausverkauft (schon wieder Murphys Gesetz).
Aber direkt gegenüber gibt es ja ein großes Mödelhaus mit Ramschabteilung, das mich noch nie mit besonderer Qualität beeindruckt hat. Aber was solls?
Tatsächlich haben die dort ein Feldbett im Angebot.
Diese praktischen bei zahlreichen Armeen dieser Welt verwendeten Betten (kann man z.B. auch bei M:A::S:H sehen) sind eigentlich unkaputtbar und werden deshalb auch bei Hilfsorganisationen verwendet.
Das vor mir stehende Teil stammte allerdings direkt aus der fernöstlichen Kopierindustrie, war schwarz statt oliv und kostete natürlich nur die Hälfte eines Originals (bzw. eines Qualitätproduktes), also genau 24,95 €.
Ich habe es dann gekauft. Was sollen chinesische Kopierer ohne Ahnung (weil nicht selbst entwickelt) schon bei einen Feldbett falsch machen?
Probeaufbau zu Hause: Alles da und funktioniert.

Also los mit dem Test:

Tag 1: Brandenburg

Am Ende der Beine des Bettes sind kleine Gummifüße aufgesteckt, die verhindern, dass sich die scharfkantigen Beine durch den Zeltboden bohren. Eines dieser Gummiteile ist eingerissen und abgefallen.
Kann man wieder dran klemmen.

Tag 2: Brandenburg

In der Plane, die die Liegefläche bildet ist ein kleines Loch, eine der Nähte beginnt mit der Selbstauflösung (kann man stoppen).

Tag 3: Groede, NL

Ein zweiter Gummiüberzug ist eingerissen und abgefallen.

Tag 4: Groede, NL

Als ich mich auf das Bett setze macht es leise und dumpf  knack...
Eine der Längsstreben ist gebrochen und nicht zu reparieren.
Ich drehe das Bett um. Das gebrochene Teil wird zum Fußende. Zum Stützen der Beine fülle ich die entstandene Lücke mit Wäsche.

Tag 5: Groede, NL

In verschiedenen Läden der Umgebung. darunter auch ein großer Campingladen, gibt es keine Liegen (Murphy mal wieder!)
Nachts um 02:15 Uhr macht es dann noch mal leise knack.... und das war es dann. Ich ziehe mich an und gehe Nachtwandern.
Natürlich fängt es an zu regnen (Murphy du Arsch!!!)

Zusammenfassung:

Finger weg von dem Dreck! Taugt überhaupt nichts und brauchte gerade mal 3,5 Übernachtungen bis zum Totalschaden. Um noch etwas positives zu sagen: Ließ sich gut zusammenfalten und in die niederländische Tonne kloppen!

Zum Abschluss noch ein Bild vom Testende:



Ab morgen (oder übermorgen) geht es dann mit dem Bericht zur MPONNE (siehe oben) weiter!